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Im Leben

Vernachlässigte Tugenden

Posted by Tapio on

Tugend, das klingt so staubig, so konservativ. Ich ertappe mich dabei, dass mir das Wort unwillkürlich ein paar Nackenhaare hochstellt. Das muss der ewige Teenager in mir sein. Und doch hat mich das Leben in letzter Zeit gleich mehrfach mit Tugenden, bzw. ihrem Fehlen konfrontiert. Im beruflichen Kontext, da wo Tugenden meines Erachtens besonders zählen, weil sie etwas über die Menschen aussagen, die sie beherzigen – oder eben nicht.

Im Kopf

Peer Steinbrück und die Arroganz der Netzgemeinde

Posted by Tapio on

Mal ehrlich, ist es wirklich wichtig, ob SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück twittert oder bloggt oder sich bei Facebook herumtreibt? Wenn er es täte, dann wüsste doch auch jeder zweite, dass er das von seinem Stab machen lässt und niemand regte sich darüber auf. So ist das eben, vielbeschäftigte Menschen haben oft keine Zeit für’s Authentischsein, Zugänglichsein, Dialogbereitsein im Social Web.

Peer Steinbrück (SPD)

Und doch wird sich nur 4 Tage nach Bekanntwerden der Kandidatur des nordisch-spröden Schnellsprechers drüber aufgeregt, dass er ja keine Ahnung vom Netz habe. Wie arrogant ist das denn? Seit wann ist ein Twitteraccount ein Kompetenzbeweis? Seit wann muss man ein Blog von innen gesehen haben, um zu wissen, welche Bedeutung das Internet für Wirtschaft und Gesellschaft hat?

Im Leben

Der wohl wichtigste Begriff zu #TwitterCensored im Twitter-Blog: „reactively“

Posted by Tapio on

Starting today,

we give ourselves the ability to reactively withhold content from users in a specific country

— while keeping it available in the rest of the world.

We have also built in a way to communicate transparently to users when content is withheld, and why.

Wenn man das wörtlich liest und versteht, bedeutet es, dass Twitter sich technisch in die Lage versetzt, REAKTIV, also auf Meldung einer Behörde oder anderer autorisierter Stellen bestimmte Tweets oder Accounts in dem jeweiligen Land zurückzuhalten.

Geschieht das, wird das für den Nutzer und alle anderen, die seine Tweets sehen, kenntlich gemacht.

Meines Erachtens ist das keine Zensur im eigentlichen Sinne (das würde einer aktive Inhaltskontrolle VOR der Veröffentlichung von Inhalten bedürfen), sondern ein Mittel für Twitter, Anordnungen lokaler Stellen technisch Folge zu leisten.

Das ist aus Twitters Sicht nachvollziehbar, um sich nicht komplett der Geschäftsgrundlage in bestimmten Ländern zu berauben. Es bleibt aber natürlich das Geschmäckle, dass hier den jeweiligen Behörden, die es auf Zensur oder zumindest „Bereinigung“ des Twitterstreams von bestimmten Inhalten abgesehen haben, ein Einfallstor geboten wird.

(my 2 Cents)