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Im Kopf

Trumps Wahlsieg offenbart unser eigenes Versagen

Posted by Tapio on

Gestern nacht ist eingetreten, was eigentlich nie hätte passieren dürfen. Donald J. Trump (das J. steht für „Ich, wer sonst“) hat die amerikanische Präsidentschaftswahl 2016 für sich entschieden und wird im Januar der 45. Präsident der Vereinigten Staaten. Mit allen Konsequenzen: Wir wissen heute nicht, was von seinen Forderungen („Build that wall!“), Versprechen („Mexico will pay for it, I guarantee ya!“), Drohungen („We have nuclear weapons. Why aren’t we using them?“) und Verirrungen der guten Sitten „nur“ Show waren (als ob das nicht schlimm genug wäre) und was tatsächlich in praktischer Politik münden wird. Es kann sein, dass alles schon nicht so schlimm kommen wird, wie in der nächsten Zeit zu lesen sein wird.

Es kann aber auch noch schlimmer kommen. Der Mann ist nicht ausrechenbar. Er ist ein egomanischer Narzisst, dem The New Yorker heute bescheinigte, so einer wie er käme sonst eigentlich nur im „klinischen Umfeld“, sprich in der Klapse vor. So jemand hätte – so Clintons und Obamas absolut berechtigte Mahnung – nie Präsident werden dürfen. Wirklich nicht?

Und trotzdem – oder gerade deshalb, wie Michael Moore schon im Juni warnte – ist er es geworden. Lady Liberty

Kein Wunder, dass unsere (das heißt meine) von meist sehr liberal gesinnten, fest auf dem Grund der Demokratie stehenden Menschen geformte Filterblase, heute morgen mit einem Mentalkater allererster Güte aufwachte. Ganz so, als hätte man die ganze Nacht durchgesoffen, nur ohne Alkohol. Doch woran liegt das?

Im Kopf

9. November – Ein mahnendes Datum für Demokraten

Posted by Tapio on

Es ist der 9.11.
Der Jahrestag der Pogromnacht von 1938.
Der Jahrestag des Mauerfalls.

Es ist ein Datum, das uns an unsere Verantwortung für Freiheit und Demokratie erinnert. Das uns zur ständigen Wachsamkeit und zum Kampf gegen Faschismus und Kommunismus gleichermaßen mahnt.

Ausgerechnet heute geht ein Mann als Sieger aus der US-Wahl hervor, der unseren wichtigsten weltpolitischen und wirtschaftlichen Partner USA mit Populismus, Rassismus, Misogynie, Isolationismus, Nationalismus, makroökonomischer Ignoranz und leicht verletzlichem Narzissmus zu regieren verspricht.

Die nächsten (mindestens) vier Jahre werden weltpolitisch und ich fürchte auch wirtschaftlich keine schöne Zeit. Umso wichtiger wird es sein, dass aufgeklärte liberale Menschen für Demokratie und Menschenrechte laut und hörbar bleiben.

In weniger als einem Jahr können wir durch die Bundestagswahl wenigstens dafür sorgen, dass in Deutschland eine Regierung zustande kommt, die ein offenes, liberales Weltbild vertritt und Europa stärkt. Ein starkes Europa werden wir brauchen. Nicht nur für die nächsten 4 Jahre.

(Soviel Rationalisierung musste jetzt sein. Ich geh jetzt wieder kotzen.)

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Dies habe ich ursprünglich morgens um sieben bei Facebook gepostet. Hier dokumentiert für Nachwelt und Suchmaschinen.

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Lesenswert am heutigen Tage:

The New Yorker – An American Tragedy