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Im Kopf

Trumps Wahlsieg offenbart unser eigenes Versagen

Posted by Tapio on

Gestern nacht ist eingetreten, was eigentlich nie hätte passieren dürfen. Donald J. Trump (das J. steht für „Ich, wer sonst“) hat die amerikanische Präsidentschaftswahl 2016 für sich entschieden und wird im Januar der 45. Präsident der Vereinigten Staaten. Mit allen Konsequenzen: Wir wissen heute nicht, was von seinen Forderungen („Build that wall!“), Versprechen („Mexico will pay for it, I guarantee ya!“), Drohungen („We have nuclear weapons. Why aren’t we using them?“) und Verirrungen der guten Sitten „nur“ Show waren (als ob das nicht schlimm genug wäre) und was tatsächlich in praktischer Politik münden wird. Es kann sein, dass alles schon nicht so schlimm kommen wird, wie in der nächsten Zeit zu lesen sein wird.

Es kann aber auch noch schlimmer kommen. Der Mann ist nicht ausrechenbar. Er ist ein egomanischer Narzisst, dem The New Yorker heute bescheinigte, so einer wie er käme sonst eigentlich nur im „klinischen Umfeld“, sprich in der Klapse vor. So jemand hätte – so Clintons und Obamas absolut berechtigte Mahnung – nie Präsident werden dürfen. Wirklich nicht?

Und trotzdem – oder gerade deshalb, wie Michael Moore schon im Juni warnte – ist er es geworden. Lady Liberty

Kein Wunder, dass unsere (das heißt meine) von meist sehr liberal gesinnten, fest auf dem Grund der Demokratie stehenden Menschen geformte Filterblase, heute morgen mit einem Mentalkater allererster Güte aufwachte. Ganz so, als hätte man die ganze Nacht durchgesoffen, nur ohne Alkohol. Doch woran liegt das?

Im Leben

Frisch auf den Tisch: Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2010

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76 Prozent der deutschen Onliner sind täglich im Netz. Damit ist die Reichweite des Internets inzwischen fast vergleichbar mit der des Fernsehens: Das Internet zählt für die meisten Onliner zum Alltag und wird gewohnheitsmäßig (fast) täglich eingeschaltet. Die häufigere Nutzung des Internets geht nicht zu Lasten des Fernsehkonsums. Im Gegenteil, die Bewegtbildnutzung im Internet steigt weiter an und zwar parallel zum „üblichen“ Fernsehen.

Im Leben

„Is it OK to support ze Germans? Ja! says Mirror’s Derek McGovern“

Posted by Tapio on

I never thought I’d say this while sober but “Come on you Germans.

„At Euro 96, when they knocked us out on penalties, their squad included names like Kahn, Freund, Eilts, Reck, Strunz, and Kuntz.

They were not so much names as Panzer commands.“

– Sind Sie nicht putzig, unsere Freunde auf der Insel. Sie werden nicht müde, die alte Kriegsmetapher zu bemühen, aber immerhin haben sie jetzt erkannt, dass Deutschland in Sachen Fußball durchaus unterstützenswert ist. Über 60 Jahre danach. Welcome to the present, chaps!“

Im Leben

„Der Freitag“ über die PR-Branche

Posted by Tapio on

Ins rechte Licht gerückt

Die PR-Branche feiert sich als Krisengewinner. Schließlich lassen sich auch schlechte Nachrichten gut verkaufen. Der Abbau von Jobs heißt dann einfach nur „Wandel“

Immer wieder amüsant, wie man über PR schön tendenziös schreiben kann. Ein paar einschlägige Schlagwörter aus dem Beitrag: „Krisengewinnler“, „schönfärben“, „sich selbst inszenieren“, „PR-Sprech“, „auf treuherzig machen“ und natürlich „Spin“.

Solche Beiträge wundern mich schon lange nicht mehr. Aber ärgern tun sie mich schon. Nicht nur ob der Eigenart, PR in die Schmuddelecke zu schieben, sondern vor allem angesichts des anhaltenden Unvermögens der Branchenverbände, die Existenzberechtigung und den gesellschaftlichen Auftrag des eigenen Berufsstandes fest in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern.